Im Vergleich zu den vergangenen Jahren konnten wir in der Saison 2016/17 einen außergewöhnlich frühen Beginn der Influenzavirus-Aktivität beobachten. Die ersten sporadischen Influenzavirus-Infektionen traten bereits in der Kalenderwoche 42/2016 auf, und die beginnende epidemische Ausbreitung der Influenzaviren konnte schon ab der Kalenderwoche 49/2016 nachgewiesen werden. Damit startete die Grippewelle in Österreich um ca. 4- 6 Wochen früher als gewohnt. Der signifikante Anstieg an positiven Virusnachweisen in den eingesendeten Stichproben wurde schon in Kalenderwoche 50/2016 erreicht und daher wurde bereits schon vor Weinachten (am 20.12.2016) die Öffentlichkeit über den Beginn der Grippewelle in Österreich informiert. Dieser, im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren, außergewöhnlich frühe Beginn der Influenzavirus Aktivität konnte nicht nur in Österreich, sondern auch in allen anderen Europäischen Ländern beobachtet werden. Der Höhepunkt der heurigen Grippewelle wurde rund um den Jahreswechsel zwischen den Kalenderwochen 52/2016 und 2/2017 erreicht, danach ging die Virusaktivität langsam aber kontinuierlich zurück und endete mit der Kalenderwoche 9. Bis zur Kalenderwoche 13/2017 konnten nur noch vereinzelt Influenzavirus Infektionen nachgewiesen werden.
Eine weitere Besonderheit dieser Grippewelle war, dass 95,9% der nachgewiesenen Influenzaviren vom Subtyp A(H3N2) waren und somit fast ausschließlich ein einziger Influenzavirus Subtyp dominierte. In der Regel kann in den meisten Influenzasaisonen eine Dominanz eines Influenzavirus Typs oder Subtyps im Ausmaß von ca. 50-75% und eine Co-Zirkulation der anderen humanpathogenen Influenzavirus Typen/Subtypen beobachtet werden. Eine ausgeprägte Dominanz eines einzigen Influenzavirus Types/Subtypes von über 90% kommt jedoch nur selten vor und wurde in Österreich das letzte Mal in der Influenza-Saison 2006/07 beobachtet (mit 93,7% der zirkulierenden Viren A(H3N2)). Die genaue genetische und antigene Charakterisierung der zirkulierenden Influenzavirusstämme zeigte vor allem am Beginn der epidemischen Influenzavirus-Aktivität eine gute Übereinstimmung mit den in den Impfstoffen für diese Saison enthaltenen Influenza A(H3N2) Viren. Im Laufe der Saison konnte jedoch zunehmend die Zirkulation von A(H3N2)- Driftvarianten beobachtet werden, die sich durch eine Mutation im Hämagglutinin-Gen (N171K) vom Impfstamm unterschieden und somit nicht mehr optimal durch den in den Impfstoffen enthaltenen A(H3N2)-Impfstamm abgedeckt wurden.
Was die Empfindlichkeit der in Österreich zirkulierenden Influenzaviren gegenüber den Neuraminidasehemmern betrifft, so gab es keinen Hinweis auf die Zirkulation von Influenza Viren mit einer Resistenz gegen Neuraminidasehemmer.
Am Ende dieser Zusammenfassung ist es uns ein besonderes Anliegen allen Kolleginnen und Kollegen des Influenza-Sentinella-Netzwerkes herzlichst zu danken. Seit vielen Jahren ist ihre Arbeit die Grundlage für die Überwachung der Influenzaviren in Österreich, wodurch Sie es ermöglichen den genauen Zeitpunkt der Grippevirus-Aktivität in Österreich so exakt zu erfassen und die Öffentlichkeit darüber zu informieren.
grün = keine Influenza Virusaktivität in Österreich |
KW | Situation in Ö | Allgemeine Situation |
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43 | Auch in der Saison 2016/2017 werden wir sie an dieser Stelle wieder wöchentlich über die aktelle Influenza-Situation informieren. Derzeit ist in Österreich noch keine Influenazvirus Aktivität zu verzeichnen. Der letzte Woche in Wien nachgewiesene Influenza-Fall war reiseassoziiert, eine Zirkulation von Infuenzaviren in Österreich ist derzeit nicht nachzuweisen. | Auch in Europa kann derzeit noch keine nennenswerte Influenzavirus Aktitität nachgewiesen werden. Sporadische Influenzavirus Nachweise werden aus Norwegen, Schweden, Großbritannien und Litauen gemeldet. Bei den nachgewiesenen Influenzaviren handelte es sich vorweigend um Influenza A(H3N2) Viren. |
44 | In dieser Woche konnten in Österreich keine Influenazviren nachgewiesen werden. Derzeit noch keine Influenza Aktivität. | In Europa derzeit ebenfalls noch keine epidemische Influenza Aktivität. Nach wie vor nur sporadische Virusnachweise, weiterhin vorwiegend A(H3N2) Viren. |
45 | In Österreich weiterhin keine Influenzavirus Aktivität. Der bisher einzige in Österreich nachgewiesene Influenza A(H3N2)-Fall war reiseassoziiert (siehe Meldung KW43). Die genaue Analyse dieses Virus zeigte eine Übereinstimmung mit den in den Impfstoffen enthaltenen A(H3N2)-Virusstamm. | Auch in Europa weiterhin keine epidemische Influenzavirus Aktivität. Nur vereinzelt werden sporadisch Influenzaviren detektiert. |
46 | In Österreich konnten letzte Woche erstmals in dieser Saison sporadisch auftretende Influenzavirus Infektionen detektiert werden (2 Fälle A(H1N1)pdm09 die zueinander unmittelbar in Kontakt standen). | Der Jahreszeit entsprechend nur geringe Influenza Aktivität in Europa, vorwiegend verursacht durch A(H3N2) Viren. Lediglich Finnland und Schweden melden derzeit eine regionale Influenza Aktivität. |
47 | In Österreich derzeit sporadisch auftretende InfluenzaA(H3N2)-Virusinfektionen. | In Europa melden derzeit nur die Niederlande eine mittlere Influenzavirusaktivität, alle anderen Länder Europas melden noch geringe Aktivität. |
48 | Weiterhin nur sporadische Influenzavirus Infektionen in Österreich. | Nach wie vor geringe Influenzavirus Aktivität in Europa, wobei nun erste Länder von einem leicht ansteigenden Trend berichten. Finnland meldet bereits mittlere Intensität der Influenza-Aktivität. In den europäischen Überwachungsnetzwerken konnten letzte Woche in ca. 10% der Sentinel-Proben Influenzaviren nachgewiesen werden, was eventuell auf eine frühe Grippewelle in Europa hinweisen könnte. |
49 | Zunehmend können Influenzaviren in Österreich nachgewiesen werden. Hauptsächlich verursacht durch Influenza A(H3N2) Viren. Die Ergebnisse der genetischen Charakterisierungen der ersten zirkulierenden Influenzaviren zeigen bisher eine gute Übereinstimmung mit den in den Influenza-Impfstoffen enthaltenen Impfstämmen. | Auch in Europa können zunehmend mehr Influenzaviren nachgewiesen werden. Generell ist die Influenzavirus-Aktivität noch auf geringem Niveau, zeigt aber in ganz Europa eine zunehmende Tendenz. Die Niederlande, Finnland und Ukraine melden bereits mittlere Intensitäts-Level an Influenza-Aktivität. |
50 | 20.12.2016 - BEGINN DER GRIPPEWELLE IN ÖSTERREICH - Die signifikante Zunahme an Influenzavirus Nachweisen in den klinischen Proben aus dem gesamten Bundesgebiet und der deutliche Anstieg von Neuerkrankungen an Grippe/grippalen Infekten signalisieren den Beginn der Grippewelle in Österreich. Die Anzahl an Neuerkrankungen an Grippe/grippalen Infekten für Wien (erhoben durch das epidemiologische Meldesystem der MA 15) lag in der Kalenderwoche 50 bei ca. 9.000 und somit zwar noch knapp unter dem epidemiologischen Schwellenwert von 10.000, es ist jedoch zu berücksichtigen, dass bedingt durch den Ärztestreik letzte Woche weniger Arztkontakte stattfinden konnten. Insgesamt betrachtet signalisieren die Ergebnisse der virologischen Überwachung in Zusammenschau mit den Ergebnissen der epidemiologischen Überwachung den Beginn der epidemischen Aktivität der Grippeviren in Österreich. | Ebenso wie in Österreich wird auch aus den Ländern Europas aussergewöhnlich früh eine zunehmende stärkere Influenzavirus Aktivität berichtet. Derzeit melden Portugal, Frankreich, Norwegen, Schweden, die Niederlande und Kroatien eine weitverbreitete Influenzavirus Aktivität. |
51 | Weiterhin zunehmende Influenzavirus Aktivität. Letzte Woche konnten in 70% der eingesendeten Sentinel-Proben Influenza Viren nachgewiesen werden. | Derzeit weitere Zunahme der Influenza-Virus Aktivität in ganz Europa. Weit verbreitete Influenza Aktivität melden derzeit Norwegen, Schweden, Finnland, Irland, Niederlande, Portugal, Kroatien, Georgien, Usbekistan und Israel. |
52 | In Österreich derzeit weit verbreitete Influenzavirus Aktivität. In 81% der eingesendeten Stichproben konnten Influenza Viren nachgewiesen werden, wobei der Subtyp A(H3N2) derzeit dominiert. Genaue genetische Analysen der zirkulierenden Influenza A(H3N2) Viren zeigen eine genetische Veränderung, die allerdings noch nicht zu einer Veränderung ihrer antigenen Eigenschaften führt. Der in den Impfstoffen enthaltenen A(H3N2) Impfstamm entspricht somit in seinen antigenen Eigenschaften den derzeit zirkulierenden A(H3N2)Viren. | In ganz Europa derzeit weit verbreitete Influenzavirus Aktivität. Eine weitere Zunahme der Influenzavirus Aktivität ist zu erwarten, der Höhepunkt der Grippewelle wurde in Europa noch nicht erreicht. |
01 | Die Influenzavirus Aktivität in Österreich ist wie erwartet weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die Ergebnisse der genetischen Analysen der zirkulierenden Stämme zeigen keinen Hinweis für das Auftreten von Influenzaviren mit einer Resistenz gegen Neuraminidasehemmer. | Weitverbreitete Influenzavirusaktivität in ganz Europa weiterhin dominiert von A(H3N2) Viren. Häufig werden schwere Verläufe von Influenza-Infektionen bei Patienten älter als 65 Jahren gemeldet. |
02 | Noch immer befindet sich die Influenzavirus Aktivität in Österreich auf sehr hohem Niveau. | Weiterhin sehr hohe Influenzavirus Aktivität in Europa. Auch in den USA ist die Grippewelle bereits voll angelaufen und wird auch dort - wie auch in Europa - von Influenza A(H3N2) Stämmen dominiert. |
03 | Noch immer ist die Grippevirus Aktivität ist in ganz Österreich auf hohem Niveau. Weiterhin konnten in 70% der eingesendeten Stichproben Influenzaviren (hauptsächlich Subtyp A(H3N2)) nachgewiesen werden. Für die Kalenderwoche 3 konnte das epidemiologische Überwachungssystem der Stadt Wien (MA 15) erstmals eine Abnahme der Anzahl an Neuerkrankungen an Grippe und grippalen Infekten für den Raum Wien beobachten. | Weiterhin weit verbreitete Influenzavirus Aktivität in ganz Europa. Neben Österreich melden auch Frankreich, die Schweiz, Finnland, Albanien, Mazedonien und Griechenland eine hohe bzw. sehr hohe Grippevirus Aktivität. |
04 | Die Grippevirus-Aktivität in Österreich ist derzeit rückläufig. Für die kommenden Wochen wird damit gerechnet, dass die Influenzavirus-Aktivität weiter abnehmen wird. In Kalenderwoche 4 waren noch in 57% der eingesendeten Stichproben Influenza Viren nachweisbar. | In vielen Teilen Europas ebenfalls bereits abnehmende Influenzavirus-Aktivität. Jedoch kann in manchen Ländern Europas (z.b. Ungarn) auch noch eine ansteigende Influenza Aktivität verzeichnet werden. |
05 | Letzte Woche konnten noch immer in 56% der Sentinel-Einsendungen Grippe-Viren nachgewiesen werden, damit zirkulieren die Grippeviren weiterhin in Österreich, auch wenn der Höhepunkt der Grippewelle bereits in KW3 überschritten wurde und seither eine rückäufige Tendenz beobachtet werden kann. Dies zeigt sich auch in den epidemiologischen Erhebungen für Wien (MA15) und Graz (Gesundheitsamt der Stadt Graz). | Im Großteil Europas wurde der Höhepunkt der Grippewelle bereits erreicht. 28 von 43 Ländern die die Influenza-Aktivität melden, verzeichneten weiterhin eine erhöhte Intensität der Influenzavirus-Aktivität. |
06 | Die Grippevirus-Aktivität in Österreich ist weiterhin rückläufig. Die Anzahl an Neuerkrankungen an Grippe und grippalen Infekt ist in Wien bereits wieder auf dem Ausgangsniveau; in Graz und in Tirol jedoch weiterhin erhöht. Eine epidemische Zirkulation von Grippeviren kann noch im gesamten Bundesgebiet nachgewiesen werden. Weiterhin konnten in 58% der eingesendeten Stichproben des Sentinel-Netzwerks Influenzaviren nachgewiesen werden. | Die meisten Europäischen Länder berichten eine gleichbleibende oder abnehmende Influenzaaktivität. Weiterhin können in ganz Europa fast ausschließlich A(H3N2) Viren nachgewiesen werden, wobei in der letzten Woche eine leichte Zunahme an Influenza B Virus-Infektionen beobachtet werden konnte. |
07 | Nach wie vor rückläufige Influenzavirus Aktivität in ganz Österreich. Auch wenn die Erkrankungszahlen in Graz und Tirol weiterhin rückläufig sind, so liegen diese doch noch knapp über dem epidemischen Niveau. In den eingesendeten Stichproben des Sentinel-Netzwerks konnten letzte Woche noch in 38% der Einsendungen Influenzaviren nachgewiesen werden. | Nur noch 24 von 43 europäischen Ländern melden eine erhöhte Influenzavirus Aktivität. Wie auch letzte Woche weiterhin abnehmende Influenzavirus Aktivität in ganz Europa. |
08 | ENDE DER GRIPPEWELLE IN ÖSTERREICH! Diese Woche konnte ein weiterer Rückgang an Influenzavirusnachweisen und ein Rückgang der Anzahl an Neuerkrankungen an Grippe/ grippalen Infekt beobachtet werden. Die virologische Influenzaüberwachung und das klinische Influenzaüberwachungssystem zeigen beide das Ende der Grippewelle in Österreich. | Wie in der Vorwoche weiterhin rückläufige Influenzavirus Aktivität in ganz Europa. |
09 | In Österreich nur noch sporadische Fälle von Influenzavirus Infektionen. Diese werden weiterhin hauptsächlich durch A(H3N2) Viren hervorgerufen. Influenza B Virusinfektionen, die klassischer Weise gehäuft am Ende einer Grippewelle vorkommen, können derzeit nur vereinzelt nachgewiesen werden. | Auch in Europa ist weiterhin ein Rückgang der Influenzavirus Aktivität zu verzeichnen. Ebenso wie in Österreich sind auch im restlichen Europa Influenza B Viren nur sporadisch nachzuweisen. |
10 | In Österreich nur noch vereinzelt Influenzavirus Nachweise. | Nach wie vor rückgängige Influenzavirus Aktivität in ganz Europa. |
11 | In Österreich weiterhin nur sporadische Influenzavirus Nachweise. | Auch in Europa nur noch geringe Influenzavirus-Aktivität. |