Aktualisiert: 26. September 2011
Obwohl bereits im Dezember 2010 immer wieder sporadische Fälle von Influenzavirus Infektionen aufgetreten sind, erfolgte der signifikante Anstieg an positiven Virusnachweisen in den eingesendeten klinischen Proben und der damit einhergehende sprunghafte Anstieg der Erkrankungszahlen erst in der 3. Kalenderwoche 2011. Daher wurde am 18. Jänner die Information über den Beginn der Grippewelle an die Gesundheitsbehörden und die Öffentlichkeit weitergegeben. Im Vergleich zu den Grippewellen der vergangenen Jahre kann die Aktivität der Influenzaviren in der heurigen Saison als durchschnittlich bezeichnet werden, sowohl was ihre Dauer als auch ihr epidemiologisches Ausmaß betrifft. Das dominierende Virus in dieser Saison war das im April 2009 erstmalig aufgetretene Influenza A/H1N1 (2009) Virus. Die genaue genetische Analyse der zirkulierenden Virusstämme zeigte, dass diese perfekt mit den in den Impfstoffen für diese Saison enthaltenen Influenza A/California/7/2009–ähnlichen (H1N1) Viren übereinstimmten. Auch bei den Influenza A/H3N2 und Influenza B Viren ergaben die Analysen eine sehr gute Übereinstimmung mit den im Impfstoff enthaltenen Stämmen (A/Perth/16/2009 (H3N2) und B/Brisbane/60/2008)
Das Auftreten von Influenzaviren mit einer Resistenz gegen Neuraminidasehemmer stellte auch in der heurigen Saison kein Problem dar. Bei keinem der von uns untersuchten Influenza-Virusstämme konnte eine Resistenzmutation gefunden werden. Was den klinischen Verlauf und den Schweregrad der Erkrankungen betrifft, so zeigte sich auch heuer wieder das bereits aus der Pandemiewelle 2009 bekannte charakteristische klinische Bild der Influenza A/H1N1 (2009)-Infektionen. Wieder erkrankten vorwiegend Kinder und junge Erwachsene, und dementsprechend fanden sich auch ungewöhnlich häufig schwere Krankheitsverläufe und Hospitalisierungen in dieser Altersgruppe.
Am Ende unserer kurzen Übersicht möchten wir uns vor allem bei den Kolleginnen und Kollegen des Sentinella-Netzwerkes bedanken, die uns durch ihre Mitarbeit alljährlich bei der Überwachung der Influenza Viren unterstützen und ohne die die Erhebung dieser, für Österreich so wichtigen Daten nicht möglich wäre.
Monika Redlberger-Fritz
Therese Popow-Kraupp
(Daten der MA15 in Wien, Gesundheitsamt der Stadt Graz und Influenza-Sentinellameldungen der Landessanitätsdirektion Tirol).
Woche | Meldungsarchiv für Österreich |
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KW 13 | Nur noch spradische Influenzavirusnachweise in Österreich, hauptsächlich verursacht durch Influenza B Viren. |
KW 12 | Die sinkenden Erkrankungszahlen aus den epidemiologischen Überwachungssystemen in Wien, Graz und Tirol sowie der Rückgang der Influenzavirusnachweise zeigen das Ende der Grippewelle in Österreich an. Es können nur noch sporadisch Influenzaviren (v.a. Influenza B) in Österreich nachgewiesen werden. |
KW 11 | Weiterhin abklingende Influenzavirusaktivität in Österreich. Wie in der Vorwoche konnten vor allem Influenza B Viren nachgewiesen werden. |
KW 10 | In Österreich ist auch in dieser Woche die Influenzavirusaktivität erneut gesunken und befindet sich derzeit im Abklingen. Im Vergleich zur Vorwoche stieg der Anteil an Influenza B Viren weiter an, sodaß mehrheitlich Influenza B Viren nachgewiesen werden konnten. |
KW 09 | Weiterer Rückgang der Influenzavirusaktivität in Österreich sowie rückläufige Anzahl der Neuerkrankungen an Grippe/grippalen Infekt in den epidemiologischen Überwachungssystemen in Wien, Graz und Innsbruck. |
KW 08 | Abnehmende Influenzavirusaktivität in ganz Österreich, der Höhepunkt der Influenzawelle dürfte bereits überschritten sein. In Graz weiterhin hohe Anzahl an Neuerkrankungen, im Raum Wien bereits sinkende Tendenz der Neuerkrankungszahlen an Grippe/grippalen Infekt. Zunehmend können Influenza B Viren nachgewiesen werden. |
KW 07 | In Österreich ist auch in dieser Woche eine deutliche Influenzavirusaktivität zu verzeichnen. Derzeit sind 65% der eingesendeten Sentinellaproben positiv. |
KW 06 | Influenzavirusaktivität in Österreich weiterhin auf hohem Niveau. Insbesondere im Raum Wien wurde in der vergangenen Woche wieder ein deutlicher Anstieg der Neuerkrankungszahlen an Grippe/grippalen Infekt festgestellt. |
KW 05 | In dieser Woche österreichweit deutlich ansteigende Influenzavirusaktivität, derzeit sind 80% der eingesendeten Sentinellaproben positiv. Es dominiert weiterhin das Influenzavirus A/H1N1 (2009), vereinzelt werden auch Influenza B Viren nachgewiesen. |
KW 04 | In ganz Österreich weiterhin ansteigende Influenzavirus Aktivität sowie leichte Zunahme der Neuerkrankungen an Grippe/grippalen Infekt. |
KW 03 | Zunehmende Influenzavirus Aktivität in ganz Österreich, hauptsächlich verursacht durch Influenza A/H1N1 (2009) und sporadisch auch Nachweise von Influenza B Virusinfektionen. |
KW 02 | Flächendeckend erhöhte Aktivität des Influenza A/H1N1 (2009) Virus, derzeit sind 30% der eingesendeten Stichproben positiv. Der für Influenzawellen typische sprunghafte Anstieg der Neuerkrankungen an Grippe/grippalen Infekt ist demnächst zu erwarten. |
KW 01 | Weiterhin lokal begrenzte Influenzavirus Aktivität (vor allem in Tirol) hauptsächlich verursacht durch Influenza A/H1N1(2009), sporadisch auch einige Influenza B-Virus Nachweise. |
KW 52 | Zunehmende, jedoch noch lokal begrenzte, Aktivität von Influenzaviren; hauptsächlich A/H1N1 (2009), aber auch vereinzelt A/H3N2 und Influenza B Viren. Wie auch im vergangenen Jahr sind hauptsächlich Kinder und junge Erwachsene von A/H1N1(2009) Virus betroffen. |
KW 51 | Derzeit nur vereinzelte Fälle von Influenzavirus-Infektionen mit allen drei Subtypen (A/H1N1, A/H3N2 und Influenza B) in Österreich. |
Meldungen aus dem Ausland: | |
Woche | Mitteilung |
KW 13 | Die Influenzavirusaktivität ist in ganz Europa rückläufig, lediglich Bulgarien meldet noch moderate Aktivität der Influenzaviren. |
KW 12 | Weiterer Rückgang der Influenzavirus Aktivität in ganz Europa. Jetzt gegen Ende der Grippesaison findet man v.a. in West- und Mitteleuropa hauptsächlich noch Influenza B Virus Infktionen sowie in Osteuropa noch Influenza A/H1N1 (2009). |
KW 11 | In Europa weiterer Rückgang der Influenzavirusaktivität, in keinem Land wurde in dieser Woche die Influenzaintensität als hoch eingestuft. Zypern, Irland, Lettland, Malta, Norwegen, Portugal, Spanien und Großbritannien berichten über eine niedrige Influenzavirusaktivität. Im Norden und Westen Europas nimmt der Anteil an Influenza B Viren weiter zu, in Osteuropa dominiert nach wie vor das Influenzavirus A/H1N1 (2009). |
KW 10 | Europaweit zeigt sich ein abnehmender Trend der Influenzavirusaktivität, die Mehrzahl der Länder berichtet über eine mittlere bis niedrige Influenzaintensität. Nur mehr in Albanien, Kroatien, Georgien, Island und Rumänien wird die Influenzavirusaktivität als hoch eingestuft. Im Osten von Europa dominiert weiterhin das Influenzavirus A/H1N1 (2009), während im Norden und Westen eine deutliche Kozirkulation mit Influenza B Viren besteht. |
KW 09 | In Europa berichten Albanien, Kroatien, Griechenland, Italien, Litauen, Rumänien, Russland, Serbien und Schweden über eine hohe Influenzavirusaktivität, während die anderen europäischen Länder die Influenzaintensität als mittel bis niedrig einstufen. In Irland, den Niederlanden, Litauen, Spanien und Schweden wurden mehrheitlich Influenza B Viren nachgewiesen. |
KW 08 | In den westlichen Ländern Europas weiterer Rückgang der Influenzavirusaktivität, darunter Irland, Großbritannien, Spanien und Norwegen. Dort scheint der Höhepunkt der Influenzawelle überschritten zu sein. Eine immer noch ansteigende Influenzavirusaktivität wird von Albanien, der Tschechischen Republik, Island, Moldawien, Serbien und der Slowakei gemeldet. In Westeuropa zeigt sich derzeit eine verstärkte Zirkulation von Influenza B Viren. |
KW 07 | In Europa weit verbreitete Influenzavirusaktivität. Immer noch ansteigender Trend in mehreren Ländern Mittel-, Süd-, und Osteuropas, darunter die Tschechische Republik, Deutschland, Italien, Litauen, Rumänien und die Slowakei. Luxemburg meldet erneut eine sehr hohe, Ungarn, Polen, Griechenland, Italien, Litauen und Norwegen eine hohe Influenzaintensität. Die USA berichtet über eine zunehmende Influenzavirusaktivität, dort dominiert Influenza A/H3N2 mit einer deutlichen Kozirkulation von Influenza A/H1N1 (2009). In Kanada is die Influenzavirusaktivität bereits rückläufig. |
KW 06 | Ansteigender Trend der Influenzavirusaktivität in Mitteleuropa sowie im Süden und Osten Europas. Georgien und Luxemburg melden eine sehr hohe, Bulgarien, Albanien, Griechenland, Italien, Litauen, Norwegen, Russland und die Türkei eine hohe Influenzaintensität. Davon am meisten betroffen ist die Altersgruppe der unter 15-Jährigen. In Irland, Großbritannien, Malta, Portugal und Spanien wird von einem Rückgang der Influenzavirusaktivität berichtet. |
KW 05 | Europaweit ansteigende Influenzavirusaktivität entsprechend der Ausbreitungsrichtung von Westen nach Osten. In Großbritannien und Irland zeigt sich bereits eine abnehmende Tendenz, der Höhepunkt der Influenzavirusaktivität scheint in diesen beiden Ländern schon überschritten zu sein. In Europa dominiert das Influenzavirus A/H1N1 (2009), mehrere Länder melden eine Kozirkulation von Influenza B Viren. Eine Ausnahme bilden Norwegen und die Ukraine, die von einer Dominanz der Influenza B Viren berichten. |
KW 04 | In Europa berichtet Luxemburg über eine sehr hohe, Irland und Norwegen über eine hohe Influenzavirus Aktivität. Die restlichen europäischen Länder, darunter Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, die Niederlande, Slowenien und Großbritannien melden eine mittlere Influenzaintensität. |
KW 03 | Dänemark, Irland, Großbritannien und Norwegen melden ein hohes Niveau an Influenzavirusaktivität. Mittlere Infleunza-Aktivität wird aus Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Malta, Portugal, Spanien, Bulgarien, Estland, Deutschland, Griechenland, Island, den Niederlanden und Slovienien gemeldet. In allen Ländern mit Influenza-Aktivität werden Fälle von schweren Krankheitsverläufen mit Hospitalisierung und teilweiser intensivmedizinischer Betreuung gemeldet, vor allem die Altersgruppe der bis 64-jährigen betreffend. |
KW 02 | Die Grippeaktivität hat in Irland, Großbritannien und Norwegen bereits ein hohes Intensitäts-Niveau erreicht, der Gipfel der Grippewelle ist in diesen Ländern aber noch nicht erreicht. Viele Länder West- und Mittel-Europas und vereinzelt auch im Norden Europas melden bereits ein mittleres Aktivitäts-Niveau. Das dominante Virus in Europa ist derzeit Influenza A/H1N1 (2009), zusätzlich können manche Länder (z.B. Norwegen und Portugal) auch vermehrt Influenza B Viren nachweisen. Im Gegensatz zu Europa wird die Grippe-Saison in den USA und Kanada von Influenza A/H3N2-Viren dominiert. |
KW 01 | Weiterhin zunhemende Influenzavirus Aktivität in Großbritannien, Irland, Protugal und Belgien. Mittlerweile ist auch ein Anstieg der Influenzavirus Nachweise in Frankreich, Norwegen und Italien zu beobachten. |
KW 52 | Zunehmende Aktivität von Influenzaviren vor allem in Großbritannien, Irland und Belgien vorwiegend bedingt durch A/H1N1(2009), in Portugal ist ebenfalls ein Anstieg der Influenzavirus-Aktivität zu verzeichnen, allerdings hauptsächlich verursacht durch Influenza B Viren. |
KW 51 | Beginnende Influenzawelle in Großbritannien, vorwiegend bedingt durch A/H1N1-Viren (A/California/7/2009) |